Clemens Knobloch: Das sogenannte Gute. Zur Selbstmoralisierung der Meinungsmacht [2018]
Der Band enthält Essays und Vorträge, die sich, teils publizistisch, teils kritisch-linguistisch mit Themen und Motiven der medialen Macht und Meinungskommunikation auseinandersetzen. Leitbegriffe und Fahnenwörter mit steilen Verwendungskarrieren in den letzten Jahren ("Inklusion","Diversität"...) werden unter die Lupe genommen.
„Inklusion“, „Diversität/Vielfalt“, „Verschwörungstheorie“ - Beispiele für Leitbegriffe und Fahnenwörter mit steilen Verwendungskarrieren in den letzten Jahren. Der Autor - Sprach- und Kommunikationswissenschaftler - nimmt sie ebenso unter die Lupe wie Ausdrücke, die durch ihre Allgegenwart im öffentlichen Reden längst unauffällig geworden sind (wie das heimliche Fahnenwort „sozial“). Was dabei in Umrissen sichtbar wird, ist ein Bündel sprachlicher Machtpraktiken, die dadurch allgemeine Zustimmung zu erzwingen suchen, dass sie Dissidenz moralisch diskreditieren. Kompakte Machtakteure betreten die öffentliche Bühne moralisch gewandet (zur Sache geht es dann hinter verschlossenen Türen!). Das Publikum sieht die Moralfassade und nickt. Wer möchte schließlich nicht zur Gemeinschaft der Guten gezählt werden?
Clemens Knobloch
Das sogenannte Gute. Zur Selbstmoralisierung der Meinungsmacht
Aufsätze und Vorträge
Siegen: universi 2018, kart., 314 S.
ISBN 978-3-96182-026-9
Preis: 19,- Euro
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