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Klaus-Peter Kappest, Clemens Knobloch: Sprachentwicklung: im Kopf und um ihn herum (SPAsS 8/2000)

Wie kommt ein Kind zur Sprache? Die meisten großen Theoriegebäude unseres Jahrhunderts aus Psychologie und Linguistik, die eine Antwort auf diese Frage zu geben versuchen, lassen sich entlang eines Spektrums von Erklärungsansätzen anordnen.

Die Endpunkte dieses Spektrums werden jeweils von besonders prominenten Positionen besetzt, die sich als Gegenentwürfe unmittelbar aufeinander beziehen. An dem einen Ende des Spektrums finden wir eine Vorstellung von Spracherwerb, die man als radikalen Empirismus bezeichnen könnte. Das neugeborene Kind wird in dieser Konzeption als sprachliche tabula rasa betrachtet, das die zu modellierende Ordnungsbildung als Re-Konstruktion eines äußeren Vorbildes vornimmt.
Das andere Ende des Erklärungsspektrum wird vom Nativismus gebildet, der die kognitive Entwicklung des Menschen fast ausschließlich durch die Realisierung und individuelle Anpassung von angeborenen Optionen auf kognitive Strukturen erklärt, die bei allen Menschen als universell gegeben vorausgesetzt werden.
Wenn man ein neues Modell innerhalb des Erklärungsspektrums plazieren möchte, bekommt man es, je nachdem welchem Ende des Spektrums man sich dabei nähert, mit einer Reihe von Problemen zu tun, die regelrecht eine spracherwerbstheoretische Zwickmühle aufspannen.

Klaus-Peter Kappest, Clemens Knobloch
Sprachentwicklung: im Kopf und um ihn herum
SPAsS - Siegener Papiere zur Aneignung sprachlicher Strukturformen, Heft 8 (2000)
hrsg. v. Helmuth Feilke, Klaus-Peter Kappest, Clemens Knobloch
Siegen 2000
ISSN 1435-4411

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